Entstehungskontext

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Auf Initiative von Dorothea Macheiner übernahm Peter Handke im Sommer 1982 die Bearbeitung des unvollendeten Romans Scheinbare Nähe des Tiroler Autors Gerold Foidl. Handke stellte aus den vier im Nachlass erhaltenen Fassungen, in denen noch der Arbeitstitel »Ein unsichtbares Gefängnis« zu finden ist, einen Text für die Publikation her, wobei er dem »umfangreichsten dieser Fragmente [...] durch eine gleichermaßen vorsichtige wie radikal straffende Bearbeitung die vorliegende Gestalt gegeben« hat (SN 167). Das Buch erschien laut Verlagsangaben am 17. Dezember 1984 bei Suhrkamp, als Erscheinungsjahr ist in der Erstauflage allerdings 1985 angegeben. Macheiner, die den Roman 2003 in der Fassung Handkes im Innsbrucker Skarabaeus Verlag neu herausgab, schildert im Nachwort die Begegnung mit Handke folgendermaßen: »Im Sommer 1982 spazierte ich mit einem Schriftstellerkollegen aus der damaligen DDR, Joachim Walther, über den Mönchsberg. Beiläufig erwähnte ich, daß hier in der nähe Peter Handke wohne. [..] Keiner meiner Einwände konnte ihn davon abhalten, an der betreffenden Türglocke zu läuten. [...] Ich begann, vom Schicksal Gerolds zu erzählen und Handke fragte plötzlich "sind Sie es, die im SALZ den Nachruf geschrieben hat?" [...] Er erzählte, daß ihn Foidl öfters angerufen hätte. [...] Ich erwähnte das Romanfragment und meine bislang vergebliche Verlagssuche. [...] Wir trafen uns noch ein oder zwei Mal, um Näheres zu besprechen. Nach der Absage anderer Verlage entschloß sich Peter Handke, den Text zu bearbeiten und ihn so, bereits redigiert, seinem Lektor im Suhrkamp Verlag vorzulegen.« (SNa 170) (ck)

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