Quellenlage

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Ein Großteil der textgenetisch relevanten Quellen zu Kindergeschichte ist in den öffentlichen Archivbeständen für Forscher zugänglich.

Deutsche Literaturarchiv Marbach

Das Deutsche Literaturarchiv Marbach besitzt jene vier Notizbücher, die Handkes Projektnotizen und den Arbeitszeitraum an Erst- und Zweitfassung von Juli 1979 – Oktober 1980 dokumentieren. Dort ist im Bestand des Siegfried Unseld Archivs auch das Originaltyposkript der zweiten Textfassung, die als Satzvorlage für den Druck diente, erhalten. Dem Typoskript beigelegt ist ein auf blauem Karton gezeichneter Entwurf für das Buchcover von Peter oder Amina Handke.

Die ebenfalls am Deutschen Literaturarchiv Marbach aufbewahrte, die Textgenese von Kindergeschichte betreffende Verlagskorrespondenz Handkes konnte bislang noch nicht ausgewertet werden, bietet aber möglicherweise Aufschluss über den genaueren Herstellungs- und Korrekturverlauf – dazu zählen der 2012 veröffentlichte Briefwechsel Handkes mit seinem Verleger Siegfried Unseld sowie die Korrespondenz mit seinem Lektor Raimund Fellinger. Allfällige Druckfahnen zur Erzählung konnten bislang im Suhrkamp-Bestand des Siegfried Unseld Archivs nocht nicht aufgefunden werden, könnten aber im Verlauf der am Deutschen Literaturarchiv Marbach vorgenommen Sichtung dieses Bestands noch aufgefunden werden.

Österreichische Nationalbibliothek Wien

Vollständige Kopien der Notizbücher sind am Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek Wien in der Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich vorhanden, ebenso eine gebundene Kopie des Typoskripts der Erstfassung, eine Kopie der in Marbach befindlichen Zweitfassung sowie mehrere zur zweiten Textfassung gehörende, mehr oder weniger umfangreiche Konvolute mit »Abfallblättern« (originale Typoskriptblätter und Durchschlagblätter). In den ebenfalls in Wien aufbewahrten Briefwecheseln von Peter Handke mit seinen Freunden Alfred Kolleritsch und Hermann Lenz, mit denen er sich regelmäßig und viele Jahre lang über seine Arbeit ausgetauscht hat, wurde Kindergeschichte in keinem der Briefe erwähnt.

Zur Sammlung Peter Handke/Leihgabe Widrich zählen weiters drei Zeichnungen, die der Buchcoverzeichnung von Kindergeschichte stark ähneln und möglicherweise Vorarbeiten zum verwendeten Motiv sind. Sie wurden von Hans Widrich den Materialien von Die Geschichte des Bleistifts zugeordnet – Handke könnte das Bleistiftmotiv ursprünglich für das Journal vorgesehen haben. Eine indirekte Quelle stellt der umfangreiche Fotobestand der Leihgabe Widrich dar, mit Bildern aus der Zeit von 1969 bis 1979 dar – dem Bezugszeitraum für Kindergeschichte.

Privatarchive

Im Privatarchiv von Hans Widrich in Salzburg hat sich in ein Gästebuch eingeklebtes einzelnes »Abfallblatt« mit Beiblattnotizen zur Erstfassung von Kindergeschichte erhalten. Das Originaltyposkript der Erstfassung befindet sich mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls in (allerdings bislang noch unbekanntem) Privatbesitz. (ck)

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